Ginmon Jahresbericht 2024
Das Jahr 2024 war geprägt von bedeutenden politischen Umwälzungen und globalen Herausforderungen. Im Nahen Osten eskalierte der Konflikt zwischen Israel und Palästina erneut, wodurch die Spannungen in der Region zunahmen. In den USA führte die Wiederwahl von Donald Trump zu einem bedeutenden Richtungswechsel, der international viel Beachtung findet. In Deutschland zerbrach die Ampel-Koalition, was zu einer vorzeitigen Neuwahl im Februar 2025 führt.
Des Weiteren sanken die Inflationsraten in Europa und den USA spürbar, was den Zentralbanken erlaubte, die Leitzinsen weiter zu senken. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, die Konjunktur zu beleben und die Märkte zu stabilisieren.
Die vier Hauptthemen des Jahresberichts 2024 sind folgende:
Performance: Unsere Aktien-reichste Strategie „Global 10“ konnte seit ihrer Auflegung im Jahr 2016 eine beeindruckende Wertentwicklung von 108 % erzielen. Dieser Bericht beleuchtet nicht nur die jüngsten Entwicklungen, sondern auch, wie unsere Strategien Anlegern helfen, nachhaltig von globalen Marktentwicklungen zu profitieren.
Inflation und Zinspolitik: Im Verlauf des Jahres 2024 erreichten die Inflationsraten in Europa und den USA nicht nur die Zielmarken der Zentralbanken, sondern unterschritten diese teilweise sogar. Die EZB und die FED reagierten auf diese Entwicklung mit einer spürbaren Senkung der Zinsen und der Einleitung des Endes der Hochzinsphase. Welche Auswirkungen diese geldpolitischen Maßnahmen auf die Kapitalmärkte hatten, erfahren Sie in diesem Bericht.
Globale Einflüsse: Das Jahr 2024 wurde durch bedeutende politische Ereignisse geprägt, die weltweit für Unsicherheit und Bewegung an den Märkten sorgten. Die erneute Eskalation im Nahost-Konflikt verstärkte geopolitische Spannungen, während die Wiederwahl Donald Trumps in den USA einen Richtungswechsel in der globalen Politik einleitete. Gleichzeitig führte das Scheitern der Ampel-Koalition in Deutschland zu innenpolitischer Instabilität. Welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf die Kapitalmärkte haben, erfahren Sie in diesem Bericht.
Wie haben sich unsere Strategien entwickelt?
Im vierten Quartal 2024 konnten die Ginmon Anlagestrategien ihre positive Entwicklung fortsetzen und das Jahr mit einer beeindruckenden Performance abschließen. Die kumulierten Renditen der Portfolios (Global 1 bis Global 10) erreichten bis zu 15,7 %. Insbesondere Strategien mit hohem Aktienanteil wie Global 10 konnten erneut deutlich zulegen.
Trotz weiterhin hoher Zinsen in 2024, zeigte sich auch vergangenes Jahr eine deutliche Überlegenheit der aktienbasierten Strategien gegenüber dem Geldmarkt, also Ginmon TopZins. Ginmon TopZins stellte mit einer Jahresrendite von 3,7 % vor Kosten jedoch eine sichere und deutlich attraktivere Alternative zu klassischen Tages- und Festgeld-Produkten dar.

Trotz der sehr positiven Entwicklung unserer Strategien blieben diese teilweise etwas hinter den USA- und Technologie-lastigen Benchmarks wie dem MSCI World oder dem S&P 500 zurück. Dieser Unterschied erklärt sich durch unseren Faktor-Investing-Ansatz, der auf bewährten wissenschaftlichen Prinzipien beruht und auf eine höhere Gewichtung der Faktoren “Value” und “Size” sowie eine BIP-Gewichtung der Weltmärkte setzt. Im Ergebnis sind damit bei unseren “Global“-Strategien die USA und speziell die großen Technologiewerte geringer repräsentiert, welche im Jahr 2024 die höchsten Renditen eingefahren haben. Auch wenn die genannten Faktoren in den vergangenen Jahren nicht die erwarteten Mehrrenditen erwirtschaftet haben, deutet die wissenschaftliche Evidenz darauf hin, dass diese Faktorprämien in Zukunft wieder zu erwarten sind.
Die folgende Grafik zeigt, dass sowohl die Value- als auch die Size-Prämie in den vergangenen 10 Jahren eine negative Prämie erwirtschaftet haben. Es ist also möglich, dass aufgrund dieser längerfristig geringeren Performance die zukünftige Zusatzprämie überproportional hoch ausfallen könnte. Angesichts dessen sind wir davon überzeugt, dass unsere Faktor-Investing Strategien dieses zukünftige Potenzial optimal ausschöpfen können.

Auch jüngste Ereignisse im Januar 2025 unterstreichen die Dynamik im Technologiesektor. Das chinesische KI-Start-up DeepSeek hat ein neues KI-Modell entwickelt, das gegenüber den Modellen von OpenAI mit deutlich geringeren Kosten und Energieverbrauch auskommt, und diese in zahlreichen Benchmarks dennoch schlägt. Die Nvidia-Aktie brach daraufhin um fast 17 Prozent ein, was einem Wertverlust von rund 600 Milliarden US-Dollar entspricht. In US-Dollar ist dies der größte Tagesverlust einer einzelnen Aktie in der Geschichte der Wall Street. Auch zahlreiche weitere Technologiewerte waren betroffen, und so dient dieses Beispiel als Mahnung, dass statt Überrenditen im Technologiesektor in der Zukunft ebenso eine “Underperformance” des Technologiesektors möglich ist.
Langfristig profitieren Ginmon-Strategien von Diversifikation – wie die 5-Jahres-Performance von 44,8 % beweist. Auch die 1-Jahres-Performance zeigt eindrucksvoll, wie sich die Strategien über das Jahr 2024 entwickelt haben. Mit einer Rendite von bis zu 15,7 % (Global 10) haben die Ginmon Portfolios bewiesen, dass auch in einem herausfordernden Marktumfeld attraktive Ergebnisse erzielt werden können.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass langfristig orientierte Anleger von breiter Diversifikation und der klaren Strategie profitieren. Gerade im 5-Jahres-Vergleich zeigt sich, dass Geduld und Weitsicht entscheidend für nachhaltigen Erfolg sind.

Seit ihrer Auflegung im Jahr 2016 hat die Global 10 Strategie einen beeindruckenden Wertzuwachs von 108 % erzielt, was mehr als einer Verdoppelung des investierten Kapitals entspricht. Diese konsistente Performance basiert auf einer klaren, wissenschaftlich fundierten Anlagestrategie, die auf Konzepten wie Faktor-Investing, aktivem Risikomanagement und antizyklischem Rebalancing beruht.
Auch in einem von Unsicherheiten geprägten Marktumfeld, wie während der Corona-Krise 2020, dem Ukraine-Konflikt seit 2022 oder dem Aufflammen des Nahostkonflikts ab 2023 haben sich die breite Diversifikation über Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien) sowie das laufende Risikomanagement. Die Ginmon “Global"-Strategiereihe bietet Anlegern damit eine verlässliche Möglichkeit, je nach gewünschtem Risikoprofil langfristig von den Chancen der Kapitalmärkte zu profitieren.

Wie geht es mit Inflation und Zinsen weiter?
Die Inflationsraten im Euroraum und in den USA sind nach ihrem Höhepunkt im Jahr 2022 deutlich zurückgegangen und haben sich im Jahr 2024 allmählich stabilisiert. In der ersten Jahreshälfte 2024 zeigten die Inflationsraten einen deutlichen Abwärtstrend, wobei die jährliche Inflationsrate im Euroraum im Juni bei 1,8 % lag, bevor sie im dritten Quartal wieder leicht anstieg. Im Dezember 2024 stieg die jährliche Inflationsrate in Deutschland jedoch auf 2,2 %, nachdem sie im September 1,6 % betragen hatte. Im Euroraum insgesamt stieg die Jahresinflationsrate im Dezember 2024 auf 2,4 %, nach 1,7 % im September, und sank damit im Jahresvergleich um 0,5 Prozentpunkte gegenüber 2,9 % im Dezember 2023. Mit dieser Entwicklung hat die Europäische Zentralbank ihr Inflationsziel von 2 % im Jahresverlauf weitgehend eingehalten.
Angesichts dieser Entwicklung nahm die EZB im Jahr 2024 mehrere Zinssenkungen vor. Bereits im Juni 2024 senkte die EZB den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 %, gefolgt von zwei weiteren Zinssenkungen im September und Oktober auf 3,5 % und anschließend auf 3,25 %. Am 12. Dezember 2024 beschloss der EZB-Rat eine weitere Senkung der drei Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte auf 3,0 % für den EZB-Einlagenzinssatz.
Auch die US-Notenbank reagierte auf die rückläufige Inflation und senkte den Leitzins im September 2024 um 0,25 Prozentpunkte, gefolgt von einer weiteren Anpassung im November auf ein Zielband von 4,25 % bis 4,50 %. Diese geldpolitischen Maßnahmen führten zu einer Stabilisierung der Märkte und einem deutlichen Aufwärtstrend der Aktienindizes in den USA und Europa.

Zinssenkung
Aktuelle Projektionen zeigen, dass die Zinsen in der Eurozone mittelfristig bei etwa 2 % verharren könnten. Dies wäre eine Rückkehr zu einem „normalen“ Zinsumfeld mit einem Realzins (nach Abzug der Inflation) nahe null. Ein solches Zinsniveau zwingt Anleger, mittel- bis längerfristige Liquidität produktiv am Kapitalmarkt zu investieren, um eine positive Realverzinsung zu erzielen.

Was bewegt die Märkte
US-Wahl
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump im November 2024 reagierten die Kapitalmärkte zunächst mit relativ deutlichen Bewegungen. Gleichzeitig stieg der US-Dollar-Index um 1,1 % und die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 9 Basispunkte auf 4,38 %.
Diese anfänglichen Marktreaktionen spiegelten die Erwartung der Anleger wider, dass Trumps wirtschaftsfreundliche Politik, einschließlich geplanter Steuersenkungen und Deregulierungen, das Wirtschaftswachstum ankurbeln wird. Auf die anfängliche Euphorie folgte jedoch eine Phase der Konsolidierung, in der die Märkte die potenziellen Risiken und Unsicherheiten einer erneuten Präsidentschaft Trumps bewerteten. Die Märkte stabilisierten sich rasch und die anfänglichen Schwankungen erwiesen sich als vorübergehend.
Auch wenn sich die US-Wirtschaft zuletzt außergewöhnlich gut entwickelt hat, ist dies kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung. Besonders ist dabei auch zu berücksichtigen, dass der größte Teil der S&P 500 Rendite auf die “Magnificent 7” Technologieaktien zurückzuführen ist. Auch die wirtschaftsfreundliche Politik Trumps kann als weitgehend eingepreist betrachtet werden und liefert somit kein Argument für eine Übergewichtung der US-Märkte.
Langfristig zeigt die Entwicklung der Kapitalmärkte, dass politische Ereignisse wie ein Regierungswechsel zwar kurzfristige Volatilität auslösen können, die grundlegenden Markttrends und -dynamiken jedoch weitgehend intakt bleiben. Für Anleger ist es daher ratsam, an bewährten Anlagestrategien festzuhalten und sich auf langfristige Ziele zu konzentrieren, anstatt auf kurzfristige Marktbewegungen zu reagieren. Eine diversifizierte Anlagestrategie, die sich auf die Fundamentalanalyse stützt, bleibt unabhängig von politischen Veränderungen der Schlüssel zum Erfolg.

Ampel aus und Neuwahlen
Das Ende der Ampelkoalition in Deutschland im November 2024 und die Ankündigung von Neuwahlen im Februar 2025 haben die Kapitalmärkte zunächst überraschend positiv bewegt. Der DAX reagierte mit einem Anstieg von mehr als 2 %, da die Anleger die Entwicklung als Chance für einen wirtschaftlichen Aufschwung und stärkere fiskalpolitische Maßnahmen werteten. Diese Reaktion spiegelt die Zuversicht der Märkte wider, dass eine neue Regierung wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen könnte.
Besonders Unternehmen aus dem Rüstungs- und Energiesektor profitierten, während die Anleihemärkte stabil blieben. Ferner zeigt sich, dass konservative und wirtschaftsliberale Kräfte in Europa an Bedeutung gewinnen, was möglicherweise Einfluss auf künftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben könnte. Wie sich diese Kräfte langfristig auf die Kapitalmärkte auswirken, bleibt jedoch offen.
Trotz der politischen Unsicherheit hat sich gezeigt, dass sich die Märkte schnell auf mögliche Veränderungen einstellen und die langfristigen wirtschaftlichen Aussichten im Auge behalten. Für Anleger ist es wichtig zu erkennen, dass politische Ereignisse zwar kurzfristige Marktbewegungen auslösen können, langfristig jedoch andere Faktoren wie Unternehmensgewinne, technologische Entwicklungen und globale Wirtschaftstrends eine größere Rolle spielen. Ein breit diversifiziertes Portfolio kann dazu beitragen, Risiken zu minimieren und Chancen in unterschiedlichen Marktphasen zu nutzen.
Naher Osten
Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten, insbesondere in Syrien, haben erneut die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf sich gezogen. Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad im November 2024 befindet sich das Land in einer politischen Übergangsphase. Die islamistische Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hat die Kontrolle übernommen und arbeitet an der Bildung einer Übergangsregierung. Die humanitäre Lage bleibt jedoch prekär. Gleichzeitig haben sich die Konflikte in der Region weiterentwickelt. Israel und die Hamas einigten sich auf einen Waffenstillstand, der am 19. Januar 2025 in Kraft trat und eine sechswöchige Waffenruhe sowie humanitäre Maßnahmen vorsieht.
Auch im Libanon gilt ein vorübergehender Waffenstillstand, der von internationalen Akteuren vermittelt wurde, um die Spannungen abzubauen. Trotzdem bleibt die humanitäre Lage kritisch und die Stabilität der Region beeinflusst auch weiterhin die Weltmärkte.
In der Vergangenheit haben geopolitische Ereignisse wie politische Unruhen oder Konflikte zu kurzfristiger Volatilität an den Finanzmärkten geführt. Analysen zeigen jedoch, dass sich solche Ereignisse selten langfristig negativ auf breit diversifizierte Portfolios auswirken. Ein diversifiziertes Investmentportfolio kann dazu beitragen, Risiken zu minimieren und auch in Zeiten politischer Unsicherheit stabile Renditen zu erzielen.
Es ist zwar grundsätzlich richtig, politische Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und potenzielle Risiken zu identifizieren. Dennoch sollten Anleger eine langfristige Anlagestrategie unabhängig von kurzfristigen geopolitischen Ereignissen weiter verfolgen. Eine langfristige, diversifizierte Investmentstrategie ist nach wie vor der beste Weg, um über verschiedene Marktzyklen hinweg stabile Renditen zu erzielen.
Unternehmensentwicklung
Auch im Jahr 2024 konnte Ginmon seine Position als einer der führenden digitalen Vermögensverwalter weiter ausbauen und seine Innovationskraft unter Beweis stellen. Nachdem Ginmon bereits im Jahr 2023 von CAPITAL zur Nummer 1 gekürt wurde, gelang uns auch in diesem Jahr der Sprung auf das Siegertreppchen. Weiterhin werden Lösungen von uns, wie z. B. Ginmon VL, auch in 2024 weiterhin als Top-Empfehlung von Finanztip geführt.
Ginmon zeichnet sich in einem herausfordernden Marktumfeld dadurch aus, dass wir im Gegensatz zu vielen Tech- und Fintech-Unternehmen profitabel und kosteneffizient arbeiten. Mit einer soliden und langfristigen Strategie schaffen wir nun seit bereits mehr als 10 Jahren einen nachhaltigen Mehrwert für unsere Kunden.
Ein besonderer Höhepunkt ist die Nutzung unserer Technologieplattform über Ginmon hinaus. So kommt unsere Technologieplattform seit September 2024 auch bei Europas zweitgrößter Neobank, “bunq” aus den Niederlanden, zum Einsatz. Die etwa 15 Millionen Endkunden von “bunq” haben nun Zugang zu modernsten Investmentlösungen von Ginmon, und zwar voll integriert in die App von “bunq”. Dieses Projekt stellt einmal wieder die Technologieführerschaft von Ginmon unter Beweis. Außerdem ermöglicht dieses Projekt auch viele neue Erkenntnisse und die Entwicklung neuer Funktionen, die zukünftig auch für unsere direkten Endkunden zur Verfügung gestellt werden können.
Die Inhalte dieses Artikels stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Dieser Artikel ersetzt keine Rechts- oder Steuerberatung und dient ausschließlich Diskussionszwecken. Die in diesem Artikel vertretenen Meinungen stellen die aktuelle Einschätzung von Ginmon dar, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Ginmon übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der dargestellten Informationen. Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Geldanlagen am Kapitalmarkt sind mit Risiken verbunden. Bitte lesen Sie unseren Risikohinweis.