Rezession

Was ist eine Rezession?

Eine Rezession ist eine gesamtwirtschaftliche Abschwächung, die mit einem deutlichen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) verbunden ist. In Europa spricht man von einer Rezession, wenn das BIP des laufenden Jahres zwei Quartale unter dem des Vorjahreswertes liegt. Einer Rezession geht typischerweise eine Stagnation voraus, in der Kapazitäten nicht mehr voll ausgelastet sind und die Beschäftigung abnimmt. Daher verbindet man im Volksmund mit einer Rezession graue wirtschaftliche Zeiten, in der Sorgen über Zukunft, Fortschritt und Wachstum die allgemeine Nachrichtenlage überwiegen.

Was bedeutet Rezession?

Der Begriff Rezession, häufig auch als wirtschaftlicher Abschwung bekannt, bezeichnet eine Phase negativen Wirtschaftswachstums. Das heißt, dass das Wirtschaftswachstum negative Wachstumsraten aufweist.


Technisch gesehen liegt eine Rezession dann vor, wenn das Bruttoinlandsprodukt eines Landes in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wächst oder gar zurückgeht.


Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist dabei der wichtigste makroökonomische Indikator, um die wirtschaftliche Leistung eines Landes zu messen. Zudem werden häufig weitere wichtige Kennzahlen wie die Arbeitslosenquote oder Realeinkommen, Zinssatz oder Produktion zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Situation herangezogen.


Wie kommt es zu einer Rezession?


Es gibt verschiedene Theorien und Ansätze, die versuchen das Auftreten einer Rezession zu erklären. Eine Gruppe von Wissenschaftlern sieht strukturelle Veränderungen in Schlüsselindustrien als Ursache.


Ausgelöst werden können diese zum Beispiel durch realwirtschaftliche Schocks wie ein plötzlicher Anstieg des Ölpreises oder eine bahnbrechende neue technologische Errungenschaft.


Diese tief greifenden Veränderungen schaden dann so vielen Unternehmen, dass eine Rezession unumgänglich wird.


Andere Theorien konzentrieren sich auf den Einfluss finanzieller Faktoren. Einerseits können Überinvestitionen während wirtschaftlicher Hochphasen zum Aufbau überflüssiger Produktionskapazitäten führen.


Unternehmen überschätzen die Nachfrage und müssen diese Kapazitäten wieder abbauen. Auf der anderen Seiten kann aber auch eine unzureichende Geldversorgung eine Rezession bedingen.


In diesem Fall steht den Unternehmen schlichtweg nicht genug Geld zur Verfügung, um weiter zu wachsen.


Eine Rezession lässt sich im allgemeinen nicht voraussagen – oder hätten Sie bereits vor ein paar Monaten damit gerechnet, dass eine weltweite Pandemie unser Leben vollkommen verändern wird? Das ifo Institut, auch Institut für Wirtschaftsforschung genannt, veröffentlicht allerdings viermal im Jahr eine sogenannte Konjunkturprognose.


Auf Basis dieser Daten können zwar Vermutungen über mögliche Entwicklungen angestellt werden, dennoch ist eine klare Vorhersage nicht möglich.


Wie schlimm ist eine Rezession?


Obwohl die meisten Länder über einen langen Zeitraum gesehen ein kontinuierliches moderates Wirtschaftswachstum aufweisen, kommt es immer wieder zu konjunkturell bedingten kurzzeitigen Schwankungen in der Wirtschaftsleistung.


Dieses Phänomen lässt sich in einem Modell als Konjunkturzyklus abbilden. Je nach Definition dauert ein Zyklus zwischen drei und zehn Jahren an und besteht dabei aus vier wellenförmig auftretenden Phasen.


Neben der Rezession gibt es außerdem noch die Expansion (Aufschwung), den Boom (Hochkonjunktur) sowie die Depression (Tiefphase). Eine Rezession ist in erster Linie also Teil des natürlichen wirtschaftlichen Zyklus und deswegen nicht immer vermeidbar.


Aufgrund der negativen Implikationen, die eine Rezession mit sich bringt, gilt es diese jedoch so kurz wie möglich zu halten und ökonomischen Schaden so gut wie möglich zu verhindern.


So richtig gefährlich wird eine Rezession dann, wenn diese über einen langen Zeitraum besteht und eine Volkswirtschaft in eine Phase der Depression übergeht.


Charakteristisch hierfür sind zum Beispiel überfüllte Lager, Entlassungen von Arbeitnehmern oder Umstellung auf Kurzarbeit, stagnierende Preise und Löhne und sinkende Aktienkurse.



Glücklicherweise gibt es Mittel und Wege die Folgen einer Rezession abzuschwächen oder diese von vornherein zu verhindern.


Mithilfe von expansiven fiskalpolitischen Instrumenten wie z.B. einem Beschäftigungsprogramm oder Steuersenkungen kann die Regierung eines Landes Einfluss auf die wirtschaftliche Gesamtsituation nehmen, Konjunkturschwankungen ausgleichen und somit ein stabiles Wirtschaftswachstum gewährleisten.


Die Politik kann also versuchen, in der Krise die fehlende Wirtschaftskraft zu kompensieren und stellt dafür Unternehmen und Verbrauchern Geld zur Verfügung oder gibt gar selbst Geld aus, zum Beispiel um Straßen und Brücken zu bauen.


Natürlich verfügt auch der Staat nicht über unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten. Deswegen sind solche Konjunkturprogramme zumeist darauf ausgelegt, eine konjunkturelle Durststrecke so schnell wie möglich zu überwinden, damit die Wirtschaft langfristig wieder auf eigenen Beinen stehen kann.


Auch in der Grafik wird deutlich, dass Rezessionen nicht so schlimm sind, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Grafik zeigt verschiedene Rezessionen in der Geschichte, mit der Anzahl der Tage, die vom Zeitpunkt, an dem der Aktienmarkt gedreht hat bis zu dem wirklichen Ende der Rezession, vergangen sind.


Auch wenn die Anzahl der Tage teilweise sehr hoch erscheint, kann man auch sehen, dass zwischen dem absoluten Tiefpunkt bis zum Ende der Rezession eine gute Performance möglich war.


Die Corona-Krise als Auslöser einer Rezession


Die Corona-Pandemie macht auch vor der deutschen Wirtschaft nicht Halt. Wie man an der wirtschaftlichen Entwicklung sehen kann, ist die Rezession, die aufgrund der Corona-Pandemie entstanden ist, auch in Deutschland noch nicht ganz überwunden – was viele Leute um Ihre Existenz fürchten lässt.


Trotz dieser Entwicklungen in den letzten Monaten blieben die Arbeitslosenquote und die Anzahl der Entlassungen in Deutschland aber vergleichsweise niedrig, was vor allem durch den Abbau von Überstunden sowie die Anpassung von Arbeitszeiten möglich war.


Und obwohl es unwahrscheinlich klingt, bietet eine Rezession auch Chancen.


Was sind die Chancen einer Rezession?

Auch wenn dies auf den ersten Blick nicht so scheint, können Rezessionen auch positive Entwicklungen in Gang setzen. Der Nationalökonom Alois Schumpeter bezeichnet die Rezession als eine Phase in der die Wirtschaft wieder „vernünftiger“ wird.


Unternehmen sind gezwungen, bestehende Geschäftsmodelle auf den Prüfstand zu stellen, überflüssige Strukturen zu hinterfragen und sich insgesamt ein Stück weit neu zu erfinden.


Arbeitgeber können die Krise somit mitunter sogar positiv für sich nutzen und eventuell sogar gestärkt daraus hervorgehen. Zudem bietet eine Krise Raum für Kreativität und neue Wertschöpfung.


Nicht zuletzt sind ein paar der heute wertvollsten Unternehmen der Welt in einer Rezession entstanden (z.B. Uber, Airbnb oder gar IBM).


Wie können Sie Ihre Geldanlage in einer Rezession strukturieren?


Eine Rezession kann für Investoren aber auch neue Chancen und Optimierungsmöglichkeiten bieten – nämlich durch das sogenannte antizyklische Rebalancing.


Der rationale Anleger wird sein Portfolio sicherlich gut in verschiedenen Anlageklassen diversifiziert haben, um so sein Risiko zu streuen. Diese Gewichtung kann sich jedoch über die Zeit verändern, sowohl in Zeiten des Aufschwungs wie auch im Abschwung.


Folgt die Börse dem gesamtwirtschaftlichen Konjunkturzyklus, gibt es Anlageklassen, die sich in den verschiedenen Phasen besser und schlechter entwickeln, wodurch sich die ursprünglich angedachte Allokation verändert.


Um die ursprüngliche Risikogewichtung wiederherzustellen, muss, entgegen dem Konjunkturzyklus, das Portfolio neu ausbalanciert werden.


So wird beispielsweise eine Anlageklasse mit einer zu hohen Gewichtung im Portfolio anteilig verkauft, während andere Anlageklassen dazugekauft werden. Durch diesen Vorgang wird die ursprüngliche Gewichtung wiederhergestellt.



Die gewünschte Allokation eines Portfolios aufrechtzuerhalten kann ein komplexer und zeitaufwändiger Prozess sein. Je nachdem wie viele Wertpapiere gehalten werden, kommen durch Handelsgebühren zusätzlich mitunter hohe Kosten auf den Privatanleger zu.


Das muss aber nicht so sein. Durch den von Ginmon eigens entwickelten Algorithmus apeironprotect werden Rebalancings vollkommen automatisiert durchgeführt – ohne das der Anleger selbst aktiv werden muss.


Dabei beobachtet der Algorithmus täglich die Entwicklungen an den globalen Märkten und gleicht, gemäß dem Risikoprofil des jeweiligen Anlegers, Schwankungen effizient aus.


Dadurch realisierte Gewinne werden in zu diesem Zeitpunkt unterbewertete Anlageklassen investiert, um so überproportional an kommenden Wirtschaftszyklen beteiligt zu sein.


Dies geschieht nicht nur in Krisen-, sondern auch in Boom-Zeiten. In Zeiten großer Übertreibung an den Kapitalmärkten – wie z.B. zu Beginn der 2000er während des Internetbooms – werden zu hoch bepreiste Anlagen abgebaut.


Dadurch wird schon vor einem eventuellen Crash sichergestellt, dass der Crash dem Portfolio weniger anhaben kann. In Krisenphasen baut unser Algorithmus hingegen zu niedrig bepreiste Anlagen wieder auf.


Dadurch wird sichergestellt, dass Ihr Portfolio auch davon profitiert, wenn die Aktienkurse sich wieder drehen. Somit wird führende Kapitalmarktforschung mit neuester Technologie umgesetzt.


Antizyklisches Rebalancing in einer Rezession


Aufgrund stark gestiegener Aktienmärkte hat unser Algorithmus apeironprotect bereits Ende 2019 damit angefangen, Aktienpositionen in den Depots unserer Kunden aktiv abzubauen.


Dies sieht lässt sich auch gut an den Netto-Käufen von Aktienpositionen in unseren Kundenportfolios, welche durch die rote Fläche dargestellt werden, erkennen.



Durch diese sukzessive Reduktion von Aktienbeständen konnten die Auswirkungen des Corona-Crashs im Februar 2020 deutlich abgemildert werden.


Zusätzlich wurden, entsprechend unserer antizyklischen Vorgehensweise, nach dem Crash massiv Aktienpositionen aufgebaut. Schließlich waren diese nach dem starken Abverkauf im Februar und März 2020 vergleichsweise günstig zu erwerben.


So konnten die Ginmon Anleger stärker von der Erholung profitieren, die sich ab Ende März an den Märkten einstellte.



Wie das antizyklische Rebalancing bei Ginmon funktioniert, erfahren Sie hier.