Früh an später denken – diesen Satz haben Sie vielleicht schon einmal gehört und schnell wieder vergessen. Dabei beschreibt er einen sehr wichtigen Grundsatz, wenn es um die Altersvorsorge geht. Zur Beruhigung: Auch mit Anfang 40 muss man bei diesem Thema noch nicht in Panik verfallen. Sie haben noch genug Zeit, sich zusätzlich zur staatlichen Rente ein Vermögen für den Ruhestand aufzubauen. Weiter zögern sollten Sie allerdings nicht, denn mit jedem Monat oder Jahr verschenken Sie reales Geld, das Ihnen später hilft, Ihren Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten. Legen Sie deshalb jetzt los.
Mit Altersvorsorge ab 40 die Rentenlücke schließen
Die Bundesregierung veröffentlicht jedes Jahr den sogenannten Rentenverischerungsbericht. Dieser sagt unter anderem aus, wie hoch das Rentenniveau in den kommenden Jahren ausfallen wird. Laut dem Rentenversicherungsbericht von 2021 wird das Rentenniveau für Personen, die 2024 in den Ruhestand gehen, bei 50% liegen. Das bedeutet, dass ein Angestellter mit durchschnittlichem Einkommen und 45 Jahren Einzahlung in die Rentenversicherung bei Renteneintritt vor Steuern 50% seines vorherigen Einkommens als Rente erhält.
Die weitere Prognose fällt ernüchternd aus. Bis 2035 wird das Rentenniveau schätzungsweise auf 45,8% abgesunken sein, da immer weniger Einzahlende auf mehr Rentenbezieher treffen. Sollten Sie im Moment 40 Jahre alt sein, gehen sie wahrscheinlich erst um das Jahr 2048 in den Ruhestand. Auch wenn es für diesen Zeitpunkt noch keine Prognosedaten gibt: Die Rentenlücke zwischen Ihrem finanziellen Standard und ihrer anschließenden gesetzlichen Rente wird wohl recht groß ausfallen. Selbst im Bericht der Bundesregierung heißt es deshalb: “Der Rückgang des Sicherungsniveaus vor Steuern macht deutlich, dass für die Versicherten Handlungsbedarf besteht, die Einkommen im Alter zu verbessern.”
Je früher Sie also mit der Geldanlage für die Altersvorsorge beginnen, desto besser, denn den größten Nutzen aus Zinsen und Zinseszinseffekten ziehen Sie bei einem möglichst großen Anlagezeitraum. Mit 40 stehen die meisten zudem fest im Leben, haben ein zufriedenstellendes Gehaltsniveau erreicht, womöglich eine Familie gegründet oder bereits ein Eigenheim erworben. Ein guter Moment also, um das Thema Altersvorsorge professionell anzugehen.
Beste Altersvorsorge ab 40 - Welche Aspekte sind zu beachten?
Mit Anfang 40 haben die meisten noch mindestens 25 Jahre Zeit bis zum Renteneintritt. In dieser Zeit lässt sich noch einiges an Geld zur Wohlstandsaufbesserung im Alter ansparen. Für die Wahl der Anlageform ist hinsichtlich Ihrer Altersvorsorge jedoch nicht nur das Alter relevant. Sie sollten darüber hinaus weitere Aspekte beachten, zum Beispiel:
- Einkommen
- Bereits vorhandenes Vermögen
- Familiensituation (z.B. die Anzahl der Kinder ist relevant für die Kinderzulage bei der Riester-Rente)
- Berufliche Situation (Verbeamtete erhalten höhere Rentensätze, für Selbständige ist die private Altersvorsorge besonders wichtig)
- Weitere finanzielle Aspekte wie noch zu tilgende Kredite
- Anlegertyp (z.B. Risikoneigung)
Für die Entscheidung, welche Möglichkeit der Altersvorsorge für Sie die beste ist, sollten Sie zudem die Kosten im Blick behalten. Höhere Gebühren für aktiv gemanagte Investmentfonds gegenüber automatisierten ETFs schmälern die Rendite Ihrer Altersvorsorge. Dies gilt es zu vermeiden. Im Folgenden stellen wir Ihnen deshalb mehrere Möglichkeiten vor, damit Sie die individuell beste Altersvorsorge für sich finden.
Möglichkeiten der Altersvorsorge - was ist ab 40 sinnvoll?
Grundsätzlich kann man grob zwischen vier Möglichkeiten unterscheiden, die über die gesetzliche Rentenversicherung hinausgehen und für die Altersvorsorge ab 40 sinnvoll sind. Für Angestellte oder Beamte, die bereits eine Familie mit Kindern gegründet haben, könnte sich die Riester-Rente lohnen, da hier eine Förderungssumme von jährlich 185 oder 300 Euro (für Kinder, die ab 2008 geboren wurden) pro Kind vom Staat ausgezahlt wird. Um die Zuschüsse in voller Höhe zu erhalten, sind jährliche Mindesteinzahlungen zu beachten.
Für Selbständig eignet sich hingegen eher die Rürup-Rente. Diese Form ähnelt der Riester-Rente, ist aber auf die Bedürfnisse von Selbständigen und Freiberuflern zugeschnitten. Diese Berufsgruppen erhalten hier zudem Steuervorteile, da sie ihre Einzahlungen als Vorsorgeaufwendungen in der Steuererklärung absetzen können.
Angestellte können neben der Riester-Rente auch auf die betriebliche Altersvorsorge (bAV) setzen. Gerade ab 40 haben die meisten ein beträchtliches monatliches Einkommen erreicht, sodass Sie einen Teil Ihres Lohns in eine Zusatzrente investieren können. In welches Anlageprodukt dieser Beitrag fließt, muss mit dem Arbeitgeber individuell besprochen werden. Da der Beitrag vom Bruttogehalt abgeht, sparen Sie als Arbeitnehmer Steuern und Sozialabgaben.
Für alle Berufsgruppen die vielversprechendste und damit beste Möglichkeit bietet jedoch die private Altersvorsorge durch die Geldanlage am Kapitalmarkt. Vor allem wenn Sie erst mit 40 mit der Altersvorsorge anfangen, sind Sie auf starke Renditen angewiesen. Diese erreichen Sie am besten durch die Investition in Wertpapiere wie Anleihen, Aktien oder Fonds. Welches Produkt das richtige für Sie ist, hängt beispielsweise von Ihrer Risikoneigung und den Kosten ab.
Altersvorsorge mit ETFs
Eine sehr gute Mischung aus Renditechancen, Sicherheit sowie geringen Gebühren bieten sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs). Diese automatisierten Fonds bilden jeweils einen Index ab, beispielsweise den Deutschen Aktien Index (DAX) oder den S&P 500. Wer in mehrere ETFs investiert, legt sein Geld dementsprechend sehr unkompliziert in eine Vielzahl an Unternehmen an. Mit einer Altersvorsorge mit ETFs ist man somit breit diversifiziert aufgestellt, vermindert sein Verlustrisiko enorm und profitiert gleichzeitig vom Wachstum ganzer Branchen, Regionen oder der Weltwirtschaft.
Über digitale Anbieter wie Ginmon erhalten Sie schnell und einfach ein auf Sie zugeschnittenes ETF-Portfolio in nur wenigen Schritten. Mit Anfang 40 neigen viele noch zu höherem Risiko, um bessere Renditen zu erwirtschaften. Ein Portfolio mit hohem Aktienanteil ist hier sinnvoll, da der lange Anlagehorizont das Verlustrisiko bereits vermindert. Je näher man jedoch auf die Rente zugeht, desto kürzer wird der Anlagezeitraum und desto größer die Gefahr, dass der Markt zu einem Zeitpunkt eine Tiefphase erlebt, in welcher Sie zum Renteneintritt auf Ihr Geld zugreifen möchten. Dann sind eher ETF-Portfolios sinnvoll, die vermehrt Anleihen beinhalten. Diese sind zwar weniger rentabel, bringen aber mehr Sicherheit mit.
Darüber hinaus bieten sich für manche Personen oder als Ergänzung womöglich noch weitere private Altersvorsorge-Formen wie Lebensversicherungen an. Ausführliche Erklärungen zu allen Möglichkeiten haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
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