Was ist eine Lebensversicherung?
Mit einer Lebensversicherung können sich Versicherte gegen biometrische Risiken wie den Todesfall oder Invalidität absichern oder für den Ruhestand vorsorgen. Grundsätzlich unterscheidet man dabei zwischen der Risikolebensversicherung, die als tatsächliche Versicherung ausschließlich als Hinterbliebenenschutz fungiert, und der klassischen Lebensversicherung, die ähnlich einer Rentenversicherung vor allem der privaten Altersvorsorge dient.
Welche Lebensversicherung ist am beliebtesten?
Welche Lebensversicherung ist am beliebtesten?
Der Bestand an Lebensversicherungen
Gemessen an der Anzahl der Versicherungsverträge sind Rentenversicherungen Ende 2018 mit knapp 60 % weiterhin die beliebteste Form der Lebensversicherung. Lediglich 40 % entfallen auf Kapitallebensversicherung.
Weil 80 % aller Neuabschlüsse Rentenversicherungen sind, wird der Anteil dieser weiter steigen. Zudem wird deutlich, dass Rentenversicherungen nach zuvor rückläufigen Absatzzahlen wieder stärker nachgefragt werden, während sich der Abwärtstrend bei Kapitalversicherungen weiter fortsetzt.
Neuverträge im Jahr 2019
Unter den Rentenversicherungen werden neue Garantiemodelle immer beliebter als klassische Produkte. Einen besonders starken Zuwachs (12,8 %) unter den Neuverträgen verzeichnen Rentenversicherungen, die als Mischprodukte mit Garantien abgeschlossen wurden. Insgesamt wurden 1,2 % mehr Neuverträge als im Vorjahr abgeschlossen, die Anzahl der Bestandsverträge ist aber mit 1,4 % leicht rückläufig.
Die Risikolebensversicherung
Was ist eine Risikolebensversicherung?
Spricht man im Volksmund von Lebensversicherung, ist damit meistens die Risikolebensversicherung gemeint. Die Risikolebensversicherung funktioniert dabei wie eine klassische Versicherung. Während eine Brandschutzversicherung bei durch Feuer verursachten Schäden greift, sichert eine Lebensversicherung wirtschaftliche Risiken ab, die durch plötzlich veränderte Lebensumstände (nämlich den Todesfall) des Versicherten entstehen können.
Im Todesfall zahlt eine Risikolebensversicherung eine vorher festgelegte Summe an die Hinterbliebenen aus. Neben dem plötzlichen Tod lassen sich auch andere Fälle wie Berufsunfähigkeit versichern.
Wie funktioniert eine Risikolebensversicherung?
Die Versicherungssumme und Laufzeit lassen sich individuell auf die Bedürfnisse des Versicherten anpassen. Da es sich bei der Risikolebensversicherung um eine Individualversicherung handelt, hängt die Beitragshöhe stark von biometrischen Kennzahlen ab. Wer beispielsweise Raucher ist, relevante Vorerkrankungen hat oder eine riskante Sportart betreibt, zahlt eine höhere Versicherungsprämie.
Für wen ist die Lebensversicherung geeignet?
1. Eine Immobilie wurde mit einem Kredit finanziert
Fällt einer der Kreditnehmer durch ein unvorhersehbares Ereignis aus, verhindert eine Risikolebensversicherung, dass die Hinterbliebenen den Kredit alleine tilgen müssen.
Dabei sollten Versicherungsnehmer Folgendes beachten:
- Die Höhe der Versicherungssumme sollte mindestens der Restschuld des ausgefallenen Kreditnehmers entsprechen.
- Die Laufzeit der Versicherung sollte an die Laufzeit des Kredits angepasst werden. Auch unverheiratete Paare sollten den Abschluss einer Versicherung in Betracht ziehen.
2. Familien oder Partnerschaften mit Hauptverdiener:
Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Einkommensverhältnisse innerhalb einer Familie oder Partnerschaft ungleichmäßig verteilt sind. Ist eine Familie von einer Person finanziell besonders stark abhängig und kann diese die Familie nicht mehr wie gewohnt unterstützen, kann dies zu großen Schwierigkeiten führen. Mit einer Risikolebensversicherung lässt sich für die Hinterbliebenen vorsorgen, sodass diese finanziell abgesichert sind.
Kreditnehmer sollten für diesen Fall folgende Überlegungen anstellen, um die richtige Höhe und Laufzeit der Versicherung zu wählen:
- Wie viel Geld benötigen die Hinterbliebenen unter Einbezug von Waisen- und Witwenrente für ihren Lebensunterhalt?
- Für welchen Zeitraum benötigen die Hinterbliebenen finanzielle Unterstützung? Gibt es Kinder, kann dies zum Beispiel bis zum Berufseintritt dieser sein.
Die klassische Lebensversicherung / Kapitallebensversicherung
Was ist eine klassische Lebensversicherung?
Die klassische Lebensversicherung, auch Kapitallebensversicherung oder kapitalbildende Lebensversicherung genannt, ist in erster Linie ein Sparprodukt und soll Anlegern die Möglichkeit bieten, durch regelmäßige Beitragszahlungen langfristig für den Ruhestand vorzusorgen. Sie enthält aber ebenfalls einen Todesfallschutz, bei dem im Todesfall eine vertraglich vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt wird. Diese fällt verglichen mit der Risikolebensversicherung aber deutlich geringer aus.
Wie funktioniert eine klassische Lebensversicherung?
Das Grundprinzip ähnelt dem der gesetzlichen Rentenversicherung. Anleger zahlen nach einem festgelegten Plan über einen langen Zeitraum regelmäßig Beiträge ein. Diese werden mindestens zu einem Garantiezins von aktuell 0,9 % verzinst.
Dazu kommen eventuelle Überschüsse der Versicherungen, die den Versicherten gutgeschrieben werden. Zu einem festgelegten Ablaufdatum erhält der Versicherungsnehmer die vorher angesparte Summe. Die Auszahlung dieser sogenannten Erlebensfallsumme erfolgt in der Regel auf einen Schlag.
Im Todesfall vor Ablauf des Versicherungsvertrags erhalten die Hinterbliebenen des Versicherten eine vertraglich festgelegte Versicherungssumme. Vor Abschluss der Lebensversicherung wird eine Gesundheitsprüfung durchgeführt.
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Garantiezins, oder auch Höchstrechnungssatz, bezeichnet einen gesetzlich festgelegten Prozentsatz, zu dem die Sparanteile der Versicherten mindestens vergütet werden müssen. Diese gesetzlich zugesicherte Mindestverzinsung ermöglicht Planungssicherheit für die Versicherungsnehmer.
Dies war in der Vergangenheit ein wesentlicher Vorzug der Lebensversicherung gegenüber anderen Anlageprodukten. Weil diese Mindestvergütung in der Vergangenheit vergleichsweise hoch war (4 % im Jahr 1994), stellte die Lebensversicherung lange Zeit ein attraktives Gesamtpaket dar.
Wegen des anhaltenden Niedrigzinsumfelds befindet sich der Garantiezins jedoch seit Jahren im Sinkflug und beträgt aktuell nur noch magere 0,9 %. Es wird sogar darüber debattiert, ihn komplett abzuschaffen. Somit hat die Lebensversicherung ihr wesentliches Verkaufsargument fast komplett eingebüßt. Dazu kommt, dass sich der Garantiezins ausschließlich auf den Sparanteil der Versicherung bezieht.
Der Sparanteil ist der Teil der Beitragszahlungen, der nach Abzug von Abschlussprovisionen sowie Kosten für Verwaltung und Todesfallleistung übrig bleibt. Zahlt man also 100 € als Beitrag ein, werden davon im Schnitt rund 20-30 € als Kosten abgezogen. Nur die verbliebenen 70-80 € werden mit 0,9 % verzinst. Somit ist die tatsächlich erzielte Rendite auf die Beitragszahlungen also noch einmal deutlich niedriger als 0,9 %.
Da bei Vertragsabschlüssen oft die nötige Transparenz fehlt, sollten Anleger genau auf die Gebühren achten und Versicherungen unbedingt vergleichen. Gerade in Bezug auf die Gebühren gibt es dort große Unterschiede.
Vorsicht: Laufende Verzinsung seit Jahren im Sinkflug
Für Versicherungen wird es aufgrund der Niedrigzinsphase immer schwieriger, die Einlagen ihrer Kunden gewinnbringend zu investieren. Für die nächste Zeit erwarten viele Versicherer sogar gar keine Überschüsse.
So schrumpft die laufende Verzinsung von Lebensversicherungen, die sich aus Garantiezins und Überschüssen zusammensetzt, seit Jahren immer weiter zusammen. Während die laufende Verzinsung 2010 noch bei 4,2 % stand, lag sie 2019 (auch aufgrund eines niedrigeren Garantiezinses für Neuabschlüsse) bei nur noch 2,47 %.
Dieser Abfall ergibt sich auch aus einer sinkenden Schlussbeteiligung, die rund 20 % der Gesamtverzinsung (laufende Verzinsung und Schlussüberschüsse) ausmacht. Der Schlussüberschuss ist vertraglich nicht garantiert und orientiert sich immer an der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtsituation des Versicherungsunternehmens zum Ablaufdatum der Lebensversicherung.
Da viele Versicherungsunternehmen im Niedrigzinsumfeld Probleme haben, ausreichend rentable und zugleich sichere Anlagen zu finden, drückt dies auch auf die Höhe einer möglichen Schlussbeteiligung.
Die private Rentenversicherung
Vorteil: Garantierte Rente
Rentenversicherer garantieren zu Vertragsabschluss eine Mindestrente im Ruhestand. Das Versicherungsunternehmen gewährt ebenfalls den gesetzlich festgeschrieben Garantiezins auf den Sparanteil der eingezahlten Beiträge. Die Höhe des garantierten Anteils der später ausgezahlten Rente wird mit einem Rentenfaktor bestimmt, der schon zu Vertragsabschluss festgelegt wird. Der variable Teil der Rente ist von den Überschüssen der Versicherer abhängig und berechnet sich deswegen aus einem anderen, zu Beginn der Rentenzahlung festgelegten, Rentenfaktor.
Der Rentenfaktor gibt an, wie viel monatliche Rente pro 10.000 € angespartem Kapital ausgezahlt wird. Bei einem Rentenfaktor von 20 beträgt die monatliche Rente bei 10.000 € angespartem Kapital 20 €. Bei 100.000 € ergibt sich eine monatliche Rente von 200 €.
Nachteil: Sinkende Renditen
Da auch die Rentenversicherer mit niedrigen Zinsen zu kämpfen haben, ergibt sich eine ähnliche Problematik wie bei Kapitallebensversicherungen. Abzüglich Provisions- und Verwaltungskosten bleiben vom Garantiezins deutlich weniger als 0,9 % übrig. Zwar kommen dazu noch Überschüsse, die die Versicherung erwirtschaftet hat, doch auch diese entwickeln sich rückläufig. Aktuell beträgt die durchschnittliche laufende Verzinsung für Rentenversicherungen 2,6 %, Tendenz.
Neue Garantiemodelle
Als Antwort auf immer weiter sinkende Renditen bieten viele Versicherer Lebens- und Rentenversicherungen mit einigen Modifikationen in neuen Varianten an.
Diese unterscheiden sich vor allem darin, wie die Beiträge und Überschüsse investiert werden und in welcher Form Garantien bestehen.
Wie funktioniert sie?
Hinter der fondsgebundenen Rentenversicherung verbirgt sich eigentlich ein Sparplan in der Hülle einer Versicherung. Die eingezahlten Beiträge werden in Aktien-, Immobilien– oder Rentenfonds investiert. Da die monatliche Rente von der Wertentwicklung der investierten Fonds abhängig ist, gibt es in diesem Modell auch keine garantierte Rente. Sie lässt sich lediglich mithilfe eines prognostizierten Rentenfaktors abschätzen.
Dieser gibt an wie viel monatliche Rente pro 10.000 Euro angespartem Kapital ausgezahlt wird. Da es sich dabei lediglich um eine Schätzung handelt und diese Kursschwankungen unterliegt, kann sich der Rentenfaktor während der Laufzeit der Versicherung sowohl nach oben als auch unten verschieben. Die Prognosen der Versicherer haben sich in der Vergangenheit oft als unrealistisch erwiesen, sodass bei Auszahlung der tatsächliche Rentenfaktor deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb.
Worauf sollte man achten?
Bei durchgängiger Einzahlung profitieren Versicherte von steuerlichen Begünstigungen. Wie bei einer klassischen Rentenversicherung müssen die Erträge erst bei Rentenauszahlung versteuert werden. Anleger sollten bei der Auswahl der Versicherung jedoch besonders auf die Fonds- und Managementkosten achten. Diese können mitunter so hoch sein, dass sie die Steuervorteile fast neutralisieren.
Optionen bieten Sicherheit
Viele Versicherer bieten gegen Aufpreis zahlreiche Optionen an. Beliebt ist es, sich eine garantierte Mindestrente vertraglich zusichern zu lassen. Zudem kann man eine Rentengarantiezeit vereinbaren, die dem Hinterbliebenenschutz dient. Stirbt der Versicherte in der Auszahlungsphase, würde die Auszahlung normalerweise enden. Aufgrund der Option wird die Rente aber trotzdem für einen festgelegten Zeitraum fortgezahlt.
Wie funktioniert sie?
Die fondsgebundene Lebensversicherung ist der klassischen Kapitallebensversicherung im Aufbau sehr ähnlich und enthält ebenfalls einen Todesfallschutz.
Ein festgelegter Anteil der Beiträge wird hierbei in Fonds investiert. Die Fondsanteile werden nach Ablauf der Versicherung mit ausgezahlt. Durch dieses Modell ergeben sich höhere Renditechancen als bei einer herkömmlichen Lebensversicherung. Weil die Rendite aber von der Wertentwicklung des z.B. in Aktien investierten Kapitals abhängig ist, gibt es im Gegenzug keine garantierte Verzinsung. Die später ausgeschüttete Summe beruht lediglich auf Prognosen des Versicherers und kann davon abweichen.
Worauf sollte man achten?
Die fondsgebundene Kapitallebensversicherung lohnt sich oftmals nicht, weil Kosten für Verwaltung- und Todesfallschutz die Rendite auffressen. Zudem ist die Versicherungssumme im Todesfall häufig nicht hoch genug angesetzt. In vielen Fällen kann es daher sinnvoller sein, eine fondsgebundene Rentenversicherung sowie eine separate Risikolebensversicherung abzuschließen.
Wie funktioniert sie?
Bei einer Indexpolice handelt es sich um eine Variante der Renten- oder Lebensversicherung, bei der die Überschüsse in einen Aktienindex investiert werden. Der Sparanteil der Versicherungsbeiträge wird im Sicherungsvermögen angelegt und deren Erhalt garantiert. Die Garantieverzinsung entfällt aber. Dafür bietet dieses Modell durch die Indexpartizipation theoretisch höhere Renditechancen.
Geringer Aktienanteil
Die fondsgebundene Kapitallebensversicherung lohnt sich oftmals nicht, weil Kosten für Verwaltung- und Todesfallschutz die Rendite auffressen. Zudem ist die Versicherungssumme im Todesfall häufig nicht hoch genug angesetzt. In vielen Fällen kann es daher sinnvoller sein, eine fondsgebundene Rentenversicherung sowie eine separate Risikolebensversicherung abzuschließen.
Abschluss am besten als Nettopolice
Häufig wird empfohlen, die jeweilige Versicherung als günstige Nettopolice abzuschließen. Damit umgehen Anleger kostspielige Provisionen und zahlen ein vergleichsweise geringes Beratungshonorar. Außerdem sollten Anleger auf die Fondsauswahl des Versicherers achten und sicherstellen, dass dieser in kostengünstige ETFs investiert. Anleger haben darauf nach Vertragsabschluss keinen Einfluss mehr.
Welche Steuervorteile bietet die Lebensversicherung?
Erträge aus der privaten Lebens- oder Rentenversicherung unterliegen während der Ansparphase nicht der Abgeltungssteuer und werden erst nach Ablauf des Versicherungsvertrags versteuert. Diese nachgelagerte Besteuerung hat zwei wesentliche Vorteile:
- Kapital, das eigentlich als Steuer einbehalten würde, kann über die gesamte Laufzeit weiter ertragreich angelegt werden.
- Im Rentenalter ist der persönliche Einkommensteuersatz durchschnittlich niedriger als in der Erwerbstätigkeit. Dies kommt vor allem bei der Rentenversicherung und beim Halbeinkünfteverfahren zum Tragen.
Um von diesem Effekt Gebrauch machen zu dürfen, muss der Vertrag mindestens zwölf Jahre laufen und darf nicht vor dem 62. Geburtstag des Sparers beendet werden (die sogenannten 12/62-Regel). Die nachgelagerte Besteuerung lässt sich auch bei fondsgebunden Versicherungen und Indexpolicen anwenden.
Steuern bei der Risikolebensversicherung
Die Beiträge der Risikolebensversicherung sind als Vorsorgeaufwendungen steuerlich absetzbar. Dabei gilt die Beitragsgrenze von 1.900 € für Angestellte und 2.800 € für Selbstständige.
Weil diese Höchstbeitragsgrenze auch für Beiträge anderer Versicherungen wie z.B. Krankenversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung gilt, kann diese unter Umständen schon ausgereizt sein. Wird die Versicherungsleistung im Todesfall ausgezahlt, ist diese grundsätzlich steuerfrei. Bei einem monatlichen Auszahlplan ist der Ertragsanteil zu versteuern.
Steuern bei der Kapitallebensversicherung
Versteuert wird generell immer nur der Unterschiedsbetrag zwischen Versicherungsleistung und Summe der eingezahlten Beträge.
Wie Auszahlungen aus der Kapitallebensversicherung versteuert werden, ist maßgeblich vom Vertragsdatum abhängig. Man unterscheidet folgende Fälle:
1. Wurde ein Vertrag vor dem 31.12.2004 abgeschlossen, wird der Unterschiedsbetrag steuerfrei ausgezahlt, wenn dieser bestimmte Bedingungen erfüllt. Die Steuerbefreiung gilt auch bei Verkauf oder Kündigung der Versicherung. Zudem sind in diesem Fall die Versicherungsbeiträge als Sonderausgaben steuerlich absetzbar.
2. Bei Lebensversicherungen, mit einem Vertragsdatum vom 01.01.2015 oder später muss für den Differenzbetrag eine Abgeltungssteuer von 25 % entrichtet werden.
2a. Sonderfall 12/62 Regel: Halbeinkünfteverfahren
Wird die Leistung erst nach Vollendung des 62. Lebensjahres des Steuerpflichtigen ausgezahlt und hat der Vertrag im Zeitpunkt der Auszahlung mindestens 12 Jahre bestanden, ist nur die Hälfte dieses Unterschiedsbetrags der Besteuerung zugrunde zu legen. Bei vor dem 01. Januar 2012 abgeschlossenen Verträgen gilt bereits das 60. Lebensjahr.
Der steuerpflichtige Anteil des Gewinns wird in diesem Fall mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert. Im Ruhestand liegt dieser meist unter dem Abgeltungssteuersatz von 25 %. Das Halbeinkünfteverfahren kann nur bei Auszahlung und Kündigung genutzt werden. Bei Verkauf muss 25 % Abgeltungssteuer entrichtet werden.
3. Bei Verträgen, die nach 2009 geschlossen wurden, müssen zusätzlich mindestens 50 % der Beiträge die Todesfallsumme ausmachen, damit die 12/62 Regel und damit das Halbeinkünfteverfahren angewendet werden kann.
Steuern bei der privaten Rentenversicherung
Die monatliche Rente aus einer privaten Rentenversicherung muss unabhängig vom Abschlussdatum grundsätzlich immer besteuert werden. Jedoch muss nur ein geringer Anteil der Rente, der Ertragsanteil, versteuert werden. Wie hoch dieser Anteil ausfällt, richtet sich nach Renteneintrittsalter. Der individuelle Ertragsanteil wird dann jeweils mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert.
Ertragsanteil in voller Höhe für verschiedene Altersgruppen (Bei Beginn der Rente vollendetes Lebensjahr):
Beispiel: Ein Renteneintrittsalter von 65 Jahren bedeutet einen Ertragsanteil von 18 %. Bei einer monatl. Rente von 1000 € und 30 % persönlicher Einkommensteuersatz errechnet sich daraus ein monatlicher Steuerbetrag von 54 € (1000 x 18 % x 30 % = 54). Für Rentenverträge, die vor dem 01.01.2015 abgeschlossen wurden, lassen sich die Rentenbeiträge in der Ansparphase steuerlich geltend machen. Zudem müssen Kapitalerträge in der Ansparphase nicht versteuert werden.
Für Verträge nach dem 1.1.2015 gilt: Beiträge lassen sich nur dann von der Steuer absetzen, wenn der Vertrag nach Rürup-Vorgaben ausgestaltet ist.
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